Antikenrezeption in Griechenland
Einführung:
Die Zeit der Aufklärung und der Romantik (18.Jh.) war sehr wichtig für die Entstehung des Nationalbewußtseins. Es wurde bewußt die Antike verklärt. Das führte zur Entwicklung des
Philhellenismus und dadurch wiederum wurde die öffentliche Meinung zu Gunsten der Griechen gewandelt. Von entscheidender Bedeutung für den Philhellenismus waren die Reisen verschiedener Europäer, Lord Byron etwa hat den griechischen Freiheitskampf aktiv unterstützt. Die Griechen waren damals über ganz Europa verstreut (Diaspora ). Sie werden beeinflußt von der französischen Revolution, der Aufklärung und dem Klassizismus. Durch Zeitungen werden die antiken Dichter wieder verbreitet. Die erste griechische Zeitung wurde schließlich in Wien gedruckt, sie hieß Ephemeris. Das alles mündete in den griechischen Freiheitskampf. Die Sprache war dabei ein sehr wichtiges Instrument. Die Volkssprache, die heute seit dem Ende der Diktatur Gesetz ist, heißt Demotiki. Zur Zeit des griechischen Freiheitskampfes wird die Katharenusa zur Volkssprache gemacht und altgriechische Namen wurden wieder modern. Die Türken werden als feige Nachfahren der Perser gesehen und somit die Antike herauf beschworen. Der Vorkämpfer des griechischen Freiheitskampfes war Rigas Pheraios, er lebte zunächst in Wien, später wurde er ermordet. Er benützte in den Landkarten neue und antike Namen für Städte und Flüsse, um den Griechen zu zeigen, was sie verloren hatten (Kontinuitätsgedanke !). Auf Stempeln findet man zuerst christliche Motive und Monogramme, die dann von antiken Motiven abgelöst werden.Ein Jahr nach der Revolution (1822) verfügte der Altenrat in Ostgriechenland auch über die Pflicht, die Antike zu rezipieren, damals war also das Bewußtsein schon sehr hoch.
In der Zeit des Neoklassizismus kommt es verstärkt zur Beschäftigung mit dem antiken Griechenland.
In der Architektur kommt es zur Einführung des Neoklassizismus, der im 19.Jh. zum nationalen Stil in Griechenland erhoben wird. Wichtige Architekten waren
Eduard Schaubert, Stamatios Kleanthes, die Gebrüder Christian und Theophil Hansen, Ernst Ziller, Gärtner, Kalkos und Kantanzoglou. Die Bauwerke sollten die Antike wieder beleben, sie waren politische Bedeutungsträger. Das kleine Bürgertum macht diesen Trend auch mit, z.B. entstehen in der Plaka kleinere Exemplare der Großbauten. Wichtig ist die sogenannte Trilogie, die aus Universität, Nationalbibliothek und der Akademie besteht. Im Kirchenbau treten neben den byzantinischen auch klassische Elemente auf. Bereits zur Zeit der Romantik (ab etwa 1850) wird nun auch Byzanz rezipiert. Der griechisch-byzantinische Stil wird auch nach König Otto ottonisch genannt. Es gibt auch Denkmäler in reinstem neoklassizistischen Stil z.B. auf den Friedhöfen. Die Verbindung zur Antike wird präsent (Tempelgrab von Heinrich Schliemann). Das Vorbild für die Wandmalereien ist der europäische Klassizismus. In Privathäusern kommt es zur Synthese von antiken Themen und Themen der neugriechischen Geschichte.Alexander der Große wird als Befreier der Griechen gesehen, er spielt eine sehr große Rolle in der Antikenrezeption. Er wurde zum Symbol der Einigkeit herauf beschworen.
Früh wurde auch an die Wiederbelebung der olympischen Spiele gedacht, 1896 kam es dann tatsächlich dazu. Auch Feste sind ein wichtiges Instrument!
Der Deutsche
Jakob Philipp Fallmerayer (1790 1861) hat ein Werk über die Geschicht der Peloponnes geschrieben und darin Thesen aufgestellt. Er behauptet, daß das Geschlecht der Hellenen völlig ausgerottet worden ist, wörtlich schreibt er: "Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa ausgerottet ... Denn auch nicht ein Tropfen edlen und ungemischten Hellenenblutes fließt in den Adern der christlichen Bevölkerung des heutigen Griechenlands." Dagegen protestieren alle griechische und auch sehr viele andere Gelehrte scharf und sie betonen daraufhin die Kontinuität noch viel mehr. Dabei spielt auch die Volkskunde eine sehr große Rolle. Vor allem auch Konstantin Paparrigopoulos, ein wichtiger nationaler Geschichtsschreiber.
Die Denkmäler wurden früh durch Gesetze geschützt, da sie wichtige nationale Symbole darstellen. Es kam auch zu symbolischen Akten wie etwa der Aufstellung einer Säulentrommel des Parthenon bei der Ankunft des Königs Otto in Athen. Weiters integritätsstiftend sind Bilder auf Münzen, die Literatur, Karikaturen, historische Romane.
Rezeption wird definiert als die Nachwirkung der Antike, bei der es sich um eine unbewußte Übernahme handelt. Davon läßt sich die bewußte Rezeption unterscheiden. Jede bewußte Rezeption hängt von den Zielen der Gruppe ab. Rezeption kann somit fortschrittlich oder rückschrittlich sein. Es gibt verschiedene Antikenbilder, da jeder anders rezipiert. Das Antikenverhältnis beschreibt die Beziehung eines Volkes zur Antike.
G. Duprat versucht in einem Buch, verschiedene Definitionen der
Ideologie darzustellen. Heute versteht man unter Ideologie oft eine Verzerrung der Wirklichkeit. Der Begriff selbst entstand am Anfang des 19.Jh. in Frankreich. Destutt de Tracy hat seine Ideenlehre und deren Bedeutung für die Wissenschaft dargelegt. Bei ihm ist die Ideologie die Wissenschaft der Ideen. Er war es, der den Begriff das erste mal verwendete, er war ein Schüler des bekannten französischen Philosophen Comdillac.Nur wer frei ist, kann auch positive Taten setzen. Politiker und vor allem auch die Kirche waren Gegner der Ideologen. Sie glaubten zunächst, daß Napoleon die Ideen der Ideologen umsetzen wollte, ihm ging es aber letztendlich nur um die persönliche Macht. Die Ideologen werden zunächst für verrückt erklärt. Wir verstehen heute unter einem Ideologen einen Menschen, der eine vorgefaßte Meinung hat und diese allen aufzwingen möchte.
Abriß der Neugriechischen Geschichte:
Mit der Ausrufung der Revolte durch den Metropoliten Germanos von Patras am 25.März breitete sich der Aufstand über das Festland und die Inseln aus. Der 25.März ist der Unabhängigkeitstag und heute auch der nationale Feiertag. Der Philhellenismus erlebte einen großen Aufschwung, viele europäische Sympathisanten aus allen Gesellschaftsschichten zogen nach Griechenland.
Es kommt die Umbenennung in Mode, ein Name wird aus ideologischen Gründen durch einen anderen ersetzt, z.B. von christlichem auf antiken Namen, um die Verbindung zu den antiken Vorfahren herzustellen. Am Anfang passiert das im kleinen Kreis bei den Gelehrten, es nimmt aber immer größere Dimensionen an bis ins 20.Jh. hinein. Beim Umtaufen gab es einen zeremoniellen Ablauf. Diese Umbenennung wurde aber nicht von den Griechen erfunden, in Frankreich waren alte griechische Namen in Mode gekommen im Zuge der Graecomanie.
Es wird auch die archaisierende Sprache bevorzugt, dies basiert auf dem französischen Philosophen
Etienne Condillac. Der griechische Philosoph N. Doukas stützt sich auf Condillac und meint, daß dadurch der antike Geist hervorgerufen wird. Wenn man die antike Sprache benützt, dann gelangt man schneller zu den antiken Vorfahren.Theodor Kolokotronis
, ein einfacher Mann und Unabhängigkeitskämpfer, erinnert seine Mitkämpfer im Unabhängigkeitskrieg an Achill und Leonidas, deren Nachfahren sie seien. Der Kämpfer O. Androutsos ließ die antiken Monumente zum Schutz in Höhlen aufbewahren. Der berühmte Kämpfer Yannis Makrygiaris war entschieden gegen die Ausfuhr antiker Monumente. Der deutsche Archäologe Ludwig Ross war für König Otto in Griechenland tätig. Er wollte ein Relief bergen, aber die Einheimischen hielten ihn davon ab, indem sie ihn mit Waffen bedrohten.
Der Kampf in Griechenland wurde schnell zum heiligen Krieg der Christen gegen die Ungläubigen erklärt. Die Griechen wurden nicht mehr nur als die Nachkommen des Perikles gesehen, sondern auch als Kinder der Gemeinde des Apostels Paulus.
1862 Am 23.Oktober wird König Otto abgesetzt und verbannt.
Die letzten Jahrzehnte des 19.Jh. sind durch Aufstände und politische Unsicherheit geprägt.
Die Wiederentdeckung Griechenlands:
11.-15.Jh. Die Vorkämpfer der hellenisierenden Bewegung waren die byzantinischen Philosophen
Michael Konstantinos Psellus und Georgios Gemistos (1360 1452), der sich auch Plethon nannte, die die Bewohner der griechischen Halbinsel als direkte Nachfolger der alten Hellenen sahen und sich mit Platon und Aristoteles beschäftigten. Plethon war es auch, der den Kaiser Manuel II. Paläologos davon überzeugte, gegen die Osmanen vorzugehen. Er schilderte ihm die Lage auf der Peloponnes: "Wir sind ... der Abstammung nach Hellenen. Dafür zeugt sowohl die Sprache als auch die von den Vätern ererbte Bildung." Plethon stand mit den italienischen Humanisten in Verbindung.15.Jh.: Dank des Einflusses von Gemistos-Plethon und dessen Schüler
Manuel Chrysoloras (1350 1450), der auch in Konstantinopel beim Kaiser um de Hilfe gegen die Türken bat, und Joannes Argyropulos (1415 1487), der in Padua griechisch lehrte und der Initiator einer griechischen Philosophie in Italien war, gab es ein Interesse an hellenistischen Studien. Noch vor dem Ende des 15.Jh. waren die Werke der meisten griechischen Klassiker aus allen Bereichen ins lateinische übersetzt.Cyratos von Ancona
war ein Kaufmann und Liebhaber der Antike, der in der ersten Hälfte des 15.Jh. viel gesammelt und vor allem antike Tempel gezeichnet hat.
Im 18.Jh. kommt es zur Ausweitung des Handels mit den Altertümern.
Der französische Gelehrte
Caylus (18.Jh.) kommt früh nach Griechenland. Er stellt die Verbindung zwischen den Gelehrten und den Freunden der Antike her. Er bereist auch die Levante. Er listet in einem Werk griechische, etruskische und ägyptische Altertümer auf, auf dem später Johann Joachim Winckelmann aufbaut. Er versucht den Entwicklungsgang der Kunst herzustellen, nach seiner These gab es eine Abfolge Ägypten Etrurien Griechenland Rom. Daraufh in entbrennt ein Streit um die Vorherrschaft unter den Gelehrten.Rom und Paris befanden sich für einige Jahre im Sog der "
Graecomania", was sich in Architektur, Literatur und Mode ausdrückte. Es entsteht aber doch Interesse an der griechischen Kolonie Sizilien (Magna Graecia), vor allem durch den Beginn der Grabungen in Herculaneum (1753) und Pompeji (1748), sowie durch die Entdeckung des Tempels in Paestum (Posidonia). Dadurch steht dann das Königreich Sizilien im Blickpunkt der Aufmerksamkeit. Die Vertreter der Vorherrschaft Roms haben das Colloseum und das Pantheon gezeichnet, vor allem Piranesi in seinem Werk "Vedutes". Für Griechenland setzt sich energisch Winckelmann (1717 1768) ein. Er setzte sich mit der Kunst in Rom und Neapel auseinander und hat daraufhin alles in die "Geschichte der Kunst" eingeordnet.
Die Ansichten Winckelmanns wurden in Europa geteilt aufgenommen. In der Folge wird die Nachahmung (Mimesis) der Antike der Griechen wichtig, nicht nur in der Kunst, sondern allgemein. Winckelmann war von folgender Abfolge überzeugt (Grundpfeiler der Kunst): Ägypter Etrusker Griechen Römer, wobei der Höhepunkt d as klassische Griechenland war, daraufhin folgte der Abstieg. Man muß die Antike nachahmen, um wieder groß zu werden.
"
Kalogathia "-Begriff: Die Wiedergabe des humanistischen Geistes, wichtig ist die Freiheit. Wichtige Voraussetzungen für das Wesen der Kunst sind Freiheit und Schönheit. Somit wird die Freiheit Griechenlands vom osmanischen Reich zum Politikum. Zu jener Zeit steht Europa unter absolutistischer Herrschaft. Der Verlust der Freiheit bewirkt den Verlust des Schönheitssinns. Zuviel Zier und Ornamentik kann stören, während der römischen Kaiserzeit entartet alles ins Monströse.Periodisierung:
Die römische Kunst wird verworfen, was in der Architektur allerdings problematischer ist. Das Ansehen Winckelmanns in Frankreich und Italien stieg jedoch. Er selbst hatte Griechenland nie gesehen, nur römische Kopien! Er reiste nach Neapel, studierte die Berichte und sah die Ausgrabungen in Pompei und Herkulaneum und den Tempel von Paestum. Im letzten Drittel des 18.Jh. ist die Geistesgeschichte stark von Winkelmann beeinflußt.
In der 2.Hälfte des 18.Jh. gibt es in Frankreich die Salon-Gesellschaft, die aus Adeligen und reichem Bürgertum besteht. Sie sind die Führer der Aufklärung. Alles ist zentralistisch auf Paris ausgerichtet. Im 18.Jh. besteht Deutschland aus Kleinstaaten. Die Dichter sind Träger des Einigungsgedanken. Winckelmanns Freiheitsbegriff wurde daher hier nicht stark aufgenommen. Für die Deutschen werden die Griechen wichtig für die eigenen Identität, es kommt zur Wahlverwandtschaft zwischen Griechen und Deutschen (um als Kulturnation geistig und kulturell überlegen zu sein).
In der Enzyklopädie von Diderot findet sich ein Essay von 1765 mit dem Titel "Versuch über Malerei", in dem der moralische und politische Auftrag der Kunst formuliert wird. Winckelmann schreibt, daß Griechenland das Land der Kunst und der Freiheit wäre, damit prägt er Frankreich vor der Revolution, er fand dort große Resonanz.
1782
Ende 18.Jh.
Christoph M. Wieland schreibt den Roman " Geschichte von Agathon" mit Schauplatz Griechenland.De Lantier
formuliert in "Voyages des Anthenor du Grèce" den Wunsch nach dem Wiederentstehen Griechenlands.Um 1800 Friedrich Schiller schrieb das Gedicht "Götter Griechenlands".
Goethe hat, beeinflußt von Winckelmann, großer Interesse an Griechenland und der Archäologie gezeigt. Er befaßte sich auch mit neugriechischen Volksliedern, die dann von Werner von Haxthausen gesammelt wurden. Es entbrannte ein Streit, ob Goethe ein Archäologe war, oder nicht. Dintsis bezeichnet ihn als Archäologen, aufgrund der Methodik, mit der er zu seinen Thesen kommt. 1804 hat er anhand des Pausanias Polygnots Gemälde zu Delphi rekonstruiert. 1818 meint er, daß Myron΄s Kuh säugend dargestellt sei. Weiters verfaßt er eine Arbeit über Pompei und 1827 Homer΄s Apotheose.All diese Werke schufen ein günstiges Klima für die Probleme Griechenlands. Es kommt zu einer verstärkten Rezeption Griechenlands in Europa. Diese Graecomania drückt sich in Kleidung, Möbel, Kunst, Literatur, allen Bereichen des Lebens aus.
Durch den Tourismus des 19.Jh. wird Griechenland in Europa noch populärer. Man glaubte, daß die körperliche Gegenwart eines Besuches wie durch ein Wunder die antike Atmosphäre des jeweiligen Ortes wiederbeleben würde (spiritus loci). Thomas Allason erkannte die Verjüngung (Enthasis) der griechischen Säulen. In Zentralgriechenland wird der Löwe von Heronia von George Taylor entdeckt, er stammt aus dem Jahr 338 v.Chr. als Philipp die Griechen besiegte.
Bilder:
Die Künstler greifen teilweise über die Realität hinaus, man findet kaum eine genaue Linienführung, sondern romantische Landschaften. Sie glaubten, daß die Orte über Kräfte verfügten, die noch jetzt den damaligen Glanz spüren lassen. Es kam auch zur Verbindung der Neugriechen mit den Altgriechen, es wurden tanzende Griechen vor den antiken Säulen dargestellt. Die Archäologen müssen daher nicht nur mit Texten, sondern auch mit Bildern sehr kritisch umgehen. Bilder haben immer eine bestimmte Botschaft, entweder eine wissenschaftliche, oder aber eine ideologische.
Diese Bilder sind von europäischen Philhellenen gemalt, die Macht des Bildes ist nicht zu unterschätzen! Sie bilden mit die Basis für den Unabhängigkeitskrieg.
Es wird der antike Geist rezipiert, nicht das Abbild davon. Besonders wichtig dafür ist die
Kartographie , da sie ein bestimmtes Territorium zeigt und damit das Nationalbewußtsein stärkt. Solche Karten, auf denen auch das antike Griechenland sehr präsent ist, erscheinen vermehrt in der Öffentlichkeit. Der Kartograph Rigas Pheraios war in Wien und Bukarest aktiv. Auf einer Karte sind auch Münzen abgebildet, die aus dem Münzkabinett stammen. Die Karte wurde in Wien gedruckt.Weitere Rezeptionen:
Der Kampf um Missolunghi wurde in Europa überall rezipiert, in Italien gab es die Oper "Der letzte Tag von Missolunghi". Die Griechen werden in Europa nicht mehr nur als die Nachfahren des Perikles, sondern auch als die Nachfahren des Apostel Paulus gesehen (Christentum!).
Renan definierte den Begriff "Nation" folgendermaßen: Nationen existieren, solange sie in den Köpfen und Herzen der Menschen sind. Sie erlöschen, wenn sie nicht mehr gewollt sind, sie sind also geistige Wesen.
Darstellungen auf Stempeln:
Auf den Stempeln sind antike Motive sehr präsent, vor allem in den Stempeln der Verwaltung. Die Insel Psara hatten Poseidon als Stempelsymbol. Die Bewohner der Insel Psara waren wichtig für den Freiheitskampf. Nach 1829 ist Athena das beliebteste rezipierte Symbol der Behörden.
Alexander der Große:
In Vermion wurde die Schule des Aristoteles ausgegraben, der auch Lehrer von Alexander dem Großen war. Alexander starb im Jahre 323, aber er war schon zu seiner Lebzeit eine Legende. Aus dem 3.Jh.n.Chr. gibt es in Alexandria einen Roman über ihn, der als
Pseudokalisthenes bezeichnet wird. Der Geschichtsschreiber, den Alexander auf seinen Feldzügen bei sich hatte, hieß Kalisthenes, daher kommt die Bezeichnung Pseudokalisthenes. Alexander wird nicht nur von den Griechen, sondern auch von den Persern, der arabischen und islamischen Welt, in Armenien, Georgien, bei den Hebräern und in der slawischen Welt rezipiert.Darstellungsformen:
6 Handschriften sind in mittelgriechischer Sprache alleine aus Byzanz erhalten. Auch heute noch findet man mündliche Überlieferung in Märchen und Sagen.
2 Versionen existieren:
Es haben sich 14 Drucke der Rimada und 43 Drucke der Phyllada erhalten.
Kurz vor der Revolution wird Alexander der Große sehr gerne rezipiert. Er wird auch christianisiert oder als Zukunftsverkünder (Orakel) gebraucht. Um 1850 wird Alexander zum Symbol der Einigung der Griechen. Die Rezeption wurde wieder stark vor den Balkankriegen (Makedonien).
Die Schwester Alexanders war die
Gorgone, die in der Volksüberlieferung eine Nixe ist und auch heute noch auf Karten dargestellt wird. 1884 verfaßte der Dichter G. Drosinis sein Gedicht "Die Gorgone". Sie wird als Symbol der Unsterblichkeit gebraucht. Laut Volksüberlieferung ist die Gorgone eine Nixe, die im Wasser lebt und jedes vorbeikommende Boot fragt, ob Alexander noch leben würde. Ist die Antwort "nein", so zieht sie das Schiff mitsamt der ganzen Besatzung zu sich hinab.Karkavitsas
schrieb einen Roman über Alexander, der Volkskünstler Theophilos malte ihn, ebenso Tsarouchis und Kontoglu , weiters gibt es Tonmodelle von Chalepas.Architektur und Malerei:
Bereits unter dem Gouverneur Kapodistrias findet der Klassizismus Eingang in Griechenland. In Griechenland selbst setzte sich die Strömung etwa 30 Jahre später durch als im Rest Europas. Zusammen mit König Otto ziehen bayrische Soldaten, Ingenieure, Künstler und Architekten in der damaligen Hauptstadt Nauplia ein. Manche davon werden die Lehrer junger Griechen, die alles übernommen haben. Der Maler
Yannis Tsarouchis meinte einmal, daß selbst wenn die Spuren der klassischen Architektur verschwunden und die Deutschen den Klassizismus nicht eingeführt hätten, die Griechen hätten sie selbst entdeckt. Der Klassizismus in Griechenland entwickelt bald Eigenheiten, die Bauwerke sind den antiken Vorbildern näher, da die Architekten auch gleichzeitig die Ausgräber der antiken Monumente waren. Sie sind reiner, da sie nicht in Konkurrenz zu älteren Bauwerken treten müssen wie in Mitteleuropa. Es ließen sich nur kleine, billige Projekte finanzieren, dadurch wirken sie zierlicher, und sie haben starken nationalistischen Inhalt.L. Kantanzoglou
, der die technische Hochschule in Athen baute, verfaßte auch schriftliche Abhandlungen über diesen sogenannten griechischen Stil: zunächst legitimiert er den Stil durch den Import aus dem Ausland. Er will beweisen, daß nur der Klassizismus die einzige legitime Bauform in Griechenland ist. Das schafft er dadurch, indem er behauptet, daß die griechische Kultur in den Westen geflüchtet war und daher mußte sie auch wieder von dorther zurück gebracht werden. Der Klassizismus muß von störenden Elementen (römischen) gereinigt werden. Er nimmt an, daß die Anfangsform immer rein griechisch ist. Die Architektur solle die Begeisterung des griechischen Volkes wieder spiegeln. Trotzdem wurden nur sehr wenige solcher Bauten errichtet, da das Geld sehr knapp war. Er bemüht sich aber auch um die Erhaltung der mittelalterlichen Denkmäler. Theorie und Praxis klaffen bei ihm immer etwas auseinander.Bartolini
in Florenz sagt in seinem Leitfaden den griechischen Künstlern: Die Akropolis und die Natur sollten für die Griechen das Vorbild sein, nicht die deutsche oder italienische Architektur. Damit meint er, daß die Inspiration der klassischen Vorbilder ausreichend sein sollte.Die Nationalhistoriker
Zambelios und Paparregopulos sind Verfechter der Kontinuitätstheorie. Die Aufklärung hatte Byzanz als barbarisches Mittelalter abgelehnt. Byzanz wird nun zum Bestandteil der griechischen Geschichte und somit positiver gesehen als zunächst. König Otto war ein großer Verfechter der Kontinuitätstheorie. Die sogenannte "große Idee" hatte zum Ziel, Konstantinopel zur Hauptstadt zu machen.Der Ausdruck
Gräzität (Hellenikotika) wird bis heute überall in griechischen Texten gebraucht.Bis ins 20.Jh. war der Neoklassizismus der dominante Stil in Griechenland. Je mehr ein Werk dem klassischen Vorbild ähnelt, desto "griechischer" ist es. Es gab nie Zweifel daran, daß die heutigen Griechen die Nachfahren der damaligen Bevölkerung sind. Es geht vor allem um die Nachahmung der Form, nicht des Inhalts im Klassizismus. Der griechische Klassizismus ist ein Klassizismus der Restauration, eine Verbindung mit der Antike (Biris).
1940 wird die Zeitschrift Neatestia gegründet.
Konstantin Biris
unterscheidet verschiedene Phasen:Der Franzose
Laye 1966 teilt ein in:Lavas
1982 unterteilt in:Skoupra-Hajpal
unterscheidet in der Diss.:Travlos-Kokkou
1977 meint:Es gibt also unterschiedliche Einteilungen, aber alle von ihnen unterscheiden mindestens 2 Phasen.
Die fremden Architekten bauten in Griechenland schlicht und gleichzeitig in Deutschland pompös. Es wurde also auf das Klima Rücksicht genommen.
Athen:
1834 verlegt König Otto auf Drängen seines Vaters Ludwig I. die Hauptstadt von Nauplia nach Athen, das hatte natürlich ideologische Hintergründe. Athen war damals ein Dorf mit ein paar tausend Einwohnern. Es sollte ein neues Athen gebaut werden, das dem alten ebenbürtig wäre. Gute Gründe sprechen für andere Städte, doch der Wille zur historischen Kontinuität entscheidet. Die zerstörte Altstadt zu sanieren und mit einer großzügigen Neustadt zu verbinden, die alten Baudenkmäler zu sichern, so definiert sich die schwierige Planungsaufgabe. Während des ersten Jahrzehnts der Regierungszeit König Ottos wurden mehrere Stadtentwürfe für Athen erwogen; einige von ihnen wurden teilweise berücksichtigt (Kleanthes Schaubert, Klenze), andere sind als reine Spekulation zu betrachten, die keine Folgen hatten (Schinkel, Quast, Kaftanzoglou, Traxel). Die Konzepte unterscheiden sich nicht nur in ihrer grundsätzlichen Auffassung der neuen Stadtanlage, sondern behandelten auch die Frage der räumlichen Beziehung zwischen "Alt" und "Neu" auf unterschiedliche Art. Während des griechischen Unabhängigkeitskrieges, und besonders zur Zeit der zweiten Belagerung der Akropolis in den Jahren 1826/27, wurde die Stadt beinahe völlig zerstört. Der erste Auftrag eines Stadtplanes erging an
Eduard Schaubert (1804 - 1860) und an Stamatios Kleanthes (1802 - 1862). Die beiden hatten schon 1831/32 eine detaillierte toographische Vermessung der Stadt unternommen, die ihrem Stadtentwurf als Zeichenunterlage diente. Im Juli des Jahres 1833 wurde ihr Plan für die neue Stadt von König Otto genehmigt. Der Entwurf ist dem südlichen Klima angepaßt und versucht, zentraleuropäische geometrische Stadtmuster und Bebauungsarten mit den Lebensformen des Südens zu verbinden. Neu- und Altstadt sollten direkt nebeneinander stehen und die Stadt Richtung Norden erweitert werden. Die Neustadt würde den bestehenden Altstadtkern halbkreisförmig umschließen. Der Durchbruch neuer Straßenachsen in der Altstadt sollte das Ineinanderwachsen der zwei Stadtteile ermöglichen. Der Plan weist folgende Hauptmerkmale auf:Diese gedachte Stadt war mit mehreren kleinen öffentlichen Parks und bepflanzten Plätzen sowie mit einem ausgedehnten königlichen Garten am nördlichen Ende der Stadt versehen. Der stadtplanerische Entwurf wurde jedoch im Jahre 1834 in Frage gestellt. Illegale Neubautätigkeit in der Altstadt, Bodenspekulationen und der Faktor, daß das Projekt zu teuer, einfach unfinanzierbar war, waren die Hauptgründe, die zu einer Revision des Planes führten. Aber auch die Standortwahl für die königliche Residenz spielte dabei eine wichtige Rolle.
Im Laufe des Sommers 1834 schickte König Ludwig den königlichen Baurat
Leo von Klenze nach Athen. Sein überarbeiteter Plan von Athen ist eine Kompromißlösung, die den großzügigen ursprünglichen Plan an die politischen und finanziellen Realitäten des jungen Staates anzupassen versucht. Er übernahm die Hauptlinien des Urplanes (Hauptstraßen waren schon trassiert) und verminderte das Ausmaß der öffentlichen Flächen sowie des ganzen bebauten Gebietes. Die königliche Residenz hätte er auf verschiedenen Ebenen an den nordwestlichen Hängen des Nymphenhügels angesiedelt. Die architektonischen Vorschläge Klenzes (Residenz, Pantechneion, Akropolismuseum) sind nicht befolgt worden.Die Akademie der Wissenschaften und die Nationalbibliothek, welche beide von
Theophil Hansen geplant und von privaten Spendern finanziert wurden, bilden zusammen mit der Universität die sogenannte Athener Trilogie.Königspalast (1836 - 1840 ; heutiges Parlament):
Maximilian, der Bruder von Otto, erteilte den Auftrag an
Karl Friedrich Schinkel einen Plan für den Palast zeichnen. Dieser wollte den Königspalast neben den Parthenon setzen, der neue sollte also zum alten König kommen und die antiken Monumente miteinbezogen werden. Er versucht ein relativ niedriges, asymmetrisches, pavillonartiges Ensemble nach pompejanischem Vorbild zu schaffen, wobei die Höhe des Parthenons nicht überschritten werden sollte. Der geplante Palastbau rahmt die antiken Monumente sinnvoll ein. Vor den Palast wollte er eine Athena Promachos als Wahrzeichen aufstellen. Der Palast in der Akropolis war allerdings nicht realisierbar, obwohl es Otto gern gehabt hätte, am gleichen Ort zu wohnen wie damals König Kekrops.Die tatsächliche stadtplanerische Entwicklung Athens folgte ihrem eigenen, unvorhersagbaren Wege. Weder der Urplan von Kleanthes und Schaubert noch seine revidierte Fassung von Klenze wurden letztendlich getreu ausgeführt. Was vom ursprünglichen Konzept blieb, war das dreieckige Grundmuster der Hauptstraßen und das direkte Nebeneinander von neuer und alter Stadt. Klenzes Eingreifen verlieh dem Plan die Verengung der Straßen sowie die geschlossene Bauweise, es bewirkte letztendlich auch das fast unveränderte Überleben der alten Stadtviertel Plaka und Psiri.
Lange hatte auch einige Pläne für Athen gezeichnet, aber kein einziger davon wurde je realisiert. Bei seinem Plan befindet sich aber der Palast am heutigen Standort. Eine wesentliche Veränderung erfolgte später durch die endgültige Standortbestimmung für das königliche Schloß und seinen Garten. Während eines Aufenthalts in Athen wählte König Ludwig I. den endgültigen Standort für die Residenz und zwar vor dem heutigen Syntagmaplatz. Der Palast ist heute das Parlament. Letztendlich wurde der Plan von Friedrich von Gärtner realisiert. Das Gebäude hat einen quadratischen Grundriß, vorne eine echte dorische Ordnung, auf den Seiten eine ionische Ordnung. Ansonsten ist es ein schlichter, streng klassizistischer Bau, der erste in Athen überhaupt. Am Dach findet man Akrotere und einen laufenden Hund. Schwanthaler hat die Malereien im Inneren des Palastes ausgeführt, als Vorbild dafür fungierte die pompeijanische Malerei. Schon im Entwurf war Polychromie (rot, blau) vorhanden.1843 lehnt sich das Volk gegen den Monarchen auf. Das Volk verlangt eine Verfassung, am 3.September versammelt es sich vor dem Palast. Alle Ausländer müssen ab diesem Zeitpunkt die Staatsposten aufgeben.
Universität (1839-1864):
Der zweitwichtigste klassizistische Bau ist die Universität, der Plan dafür stammt vom dänischen Architekten
Christian Hansen . Dieser Bau wurde durch Spenden reicher Griechen finanziert. Der Bau ist zweistöckig, sieht von außen aber einstöckig aus. Es ist ein streng symmetrischer Bau, es gibt eine Stoa mit Bänken, 2 offene Höfe, 3 Hörsäle. Der Grundriß ist ein doppeltes T, der Zentrum des Baus ist der Festsaal. Die ionischen Säulen der Universität sind jenen der Propyläen nachempfunden, die Akrotere sind abgeschaut von den Wasserspeiern des Parthenon und die Tür der Universität ähnelt der Tür des Erechtheions. Das kommt daher, daß viele Architekten, vor allem Ross und Schaubert, auch Archäologen waren, die gesammelt und gezeichnet haben, es gibt sogar Publikationen davon.Malerei:
Die Vorhalle der Universität ist mit einem Fries versehen, der Wiener
Karl Rahl hat dafür den Entwurf gezeichnet. Im Zentrum sitzt König Otto, der alle Wissenschaften um sich schart. Es sind die Taten des Griechentums dargestellt:Prometheus bringt den Griechen das Feuer, Minos (erster Gesetzgeber) und Dädalos (Geburt der Künste), Kratos (stellt Macht dar), Homer (liest und singt vor), Orestes und Phylades (Freundschaft), Philosophen (Pythagoras und Thales), Ärzte (Hypokrates), Säule, Solon (Gesetzgeber), Strategen (Miltiades und Themistokles), König Otto und rundherum die Wissenschaften (Mathematik, Rhetorik, Poesie, Geschichte, Archäologie, Philosophie, Medizin, Theologie, Astronomie, Physik), Herodot (Geschichte), Thukydides, Xenophon, Perikles mit Hetäre, Sokrates, Phidias, Sophokles, Platon, Anaxagoras, Antisthenes, Polygnot, Archimedes, Alexander der Große, Aristoteles, Theophrast, Ptolemäus, den Abschluß am Eck stellt dann mit dem Apostel Paulus die Verbindung zum Christentum her.
Sternwarte:
Die Sternwarte vom reichen in Wien ansässigen Griechen Simon Sinas finanziert. Es ist ein frühklassizistischer Bau, der auch von Theophil Hansen entworfen wurde. Der Grundriß ist ein Kreuz. Sie wurde schon Ende der 40er Jahre auf dem Hügel der Nymphen erbaut, sie ist stark koloriert, der Vasenmalerei nachahmend. Gezeichnet sind die zwölf olympischen Götter und die "Astronomen" Pythagoras und Meton.
Problem der Polychromie:
Schon früh fand eine Diskussion über die Farben der antiken Denkmäler statt. Winckelmann war davon überzeugt, daß in der Antike alles weiß war. Aber schon Ende des 18.Jh. war man von der Polychromie überzeugt. Flachsmann illustrierte antike Werke. Der Franzose
Quincy präsentierte das erste Werk über die Polychromie. Gottfried Semper schreibt ein Buch und unterstützt darin die Thesen von Hittorf, der im Jahre 1830 den Tempel von Agrigent koloriert präsentiert hatte. Beide schlagen eine vollständige Bemalung vor. Franz Kugler hingegen meint, daß das zuviel wäre und daß nur die Ornament bemalt waren. Dieser Streit zieht sich durch bis in das 20.Jh.Akademie der Wissenschaften (1859 - 1887):
Für diesen Bau wurde extra das Erechtheion exakt abgemessen. Der Bau stammt von
Theophil Hansen, es sind aber Einflüsse von Schinkel erkennbar. Sie gehört zur sogenannten Athener Trilogie, die Nationalbilbiothek ist im dorischen Stil, Universität und Akademie sind im ionischen Stil gefertigt. In der Mitte befindet sich ein Amphiprostylos, der von zwei Nebenbauten flankiert wird. Es sind drei gleich große Körper, die verbunden sind. Durch die Verschiebung des mittleren Teils entsteht ein Hof. Der gesamte Bau steht auf einem Sockel, um auf der gleichen Höhe mit der Universität zu sein. Es gibt einen Festsaal, eine Bibliothek, Arbeitsräume und eine Rampe und eine Treppe zum Eingang. Der Mittelbau wird von zwei Säulen flankiert, auf denen Athena und Apollo stehen. Der Apollo ist eine Rezeption des Apoll vom Belvedere, nur spiegelverkehrt. Platon und Sokrates flankieren den Eingang. Die Säulen sind vom Erechtheion rezipiert, Palmetten, Lotus, Eierstab, geflochtenes Band am Kapitell ähneln sich sehr, auch zeigen sie zarte Polychromie. Auch die Säulenbasen und die Pfeiler sind vom Erechtheion abgeschaut, manche Säulenbasen allerdings sind wie jene im Tempel von Phygalia Bassae (nach Torus verengend). In der Mitte des Giebels thront Athena als Athena Ergane (Verbindung mit Handwerkern), im Fries sitzt überall die Eule. Der Hauptgiebel der Akademie ist ein Ausschnitt aus dem Parthenongiebel (Geburt der Athena). Das Modell stammt von Leonidas Drosis aus dem Jahre 1870. Die Akademie soll der Wiedergeburt Athens entsprechen. Die Seitengiebel sind von Melnitzki aus Ton gefertigt, es kommt stets Athena vor. Der Festsaal ist ausgemalt, die eine Seite zeigt die Monarchie, die andere immer einzelne Szenen aus dem Prometheusmythos, ausgeführt wurden die Malereien von Grupenckel .Hauptspender für den Bau war der Baron Simon Sinas.
Hansen muß nach der Revolution Griechenland verlassen. Er kommt in der Folge nach Wien (Parlament, Börse, Akademie).
Nationalbibliothek (1887 - 1902):
Die Nationalbibliothek besteht aus drei Teilen, der mittlere, der auch der größte Teil ist, beherbergt den Leseraum. Um in diesen Raum zu gelangen, muß man eine dorische Säulenreihe passieren, die dem Hephaistostempel in der alten Agora von Thission nachempfunden ist. Der Leseraum ist von ionischen Säulen umgeben. Die Pläne für den Bau lieferte Theophil Hansen und Ernst Ziller war der Architekt, der den Bau überwachte.